Stichprobe: Desaströse Altersvorsorgeberatung

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat bei 10 Versicherungen und Maklern Stichproben für eine Altersvorsorgeberatung gemacht und das mit “desaströsem” Ergebnis. Die Tester erfanden einen relativ einfachen Testfall: Eine Studentin hat ein monatliches Einkommen von 850 Euro, das sich aus BAföG und Unterstützung der Eltern zusammensetzt. Sie will wissen, ob sie schon in Altersvorsorge investieren soll.

Die Antwort ist laut der Verbraucherzentrale eindeutig: Nein. Denn nach Abzug aller Kosten bleibt nur eine kleine Reserve von knapp 100 Euro übrig, die für Notfälle (z.B. kaputte Waschmaschine, defekter Laptop) zurückgehalten werden sollte. Diesen Rat erhielt die Studentin jedoch von keinem der sogenannten Berater. Stattdessen empfahlen die Verkäufer Privat- und fondsgebundene Renten, Rürup- oder Riester-Verträge. Zwar sind die beiden letztgenannten grundsätzlich wegen ihrer staatlichen Förderung attraktiv, doch ohne sozialversicherungspflichtigen Job – wie es bei der Studentin der Fall war – hat sie gar keinen Anspruch auf irgendwelche Zulagen.

Die Verkäufer wollten der Studentin zwischen 40 und 100 Euro monatlich für ein Altersvorsorgeprodukt oder ein anderes Finanzprodukt abschwatzen, darunter auch Berufsunfähigkeits- und Kapital-Lebensversicherungen. In einem Fall wurden der Studentin sogar gleich drei verschiedene Produkte empfohlen, darunter sogar ein Bausparvertrag.