OECD: Längere Lebensarbeitszeit unausweichlich

Nach einer neuen Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ist eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit unausweichlich. Demnach führt an der Rente mit 67 kein Weg vorbei, etwa in jedem zweiten OECD-Land müssen die Menschen in Zukunft länger arbeiten, bevor sie in Rente gehen können.

Schon jetzt haben viele Industriestaaten das Renteneintrittsalter angehoben. In Deutschland beginnt im nächsten Jahr die Einführung der Rente mit 67, dann wird das Renteneintrittsalter sukzessive auf 67 Jahre angehoben. Wer 1964 oder später geboren wurde, muss dann bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten, um ohne Abschläge Rente zu erhalten.

Der Grund für die Verlängerung der Lebensarbeitszeit liegt in der demographischen Entwicklung: Immer mehr Bürger werden immer älter und beziehen somit auch immer länger Rente. In Deutschland bekommen Männer im Durchschnitt 17 Jahre Rente, Frauen durchschnittlich sogar fast 21 Jahre lang. Im Jahr 2050 werden sich diese Zahlen sogar noch erhöht haben. Die OECD-Experten gehen davon aus, dass die durchschnittliche Rentendauer dann bei über 20 Jahre (Männer) bzw. über 24 Jahre (Frauen) liegt. “Im Jahr 2060 würden dann etwa 18% des Bruttoinlandsprodukts in die Renten fließen – das ist doppelt so viel wie heute”, so die Prognose der Studie. Deshalb seien Reformen dringend notwendig.

Allerdings betonen die Experten auch, dass eine bloße Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht ausreicht, vielmehr müssten die Bedürfnisse älterer Beschäftigter auch bei den Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden. Maßnahmen, die heute noch eher die Ausnahme bilden wie z.B. eine verbesserte betriebliche Gesundheitsvorsorge, eine aktive Karriereberatung oder flexible Arbeitszeiten müssten dann selbstverständlich werden.