Krankenkassen: Pfändung der Zusatzbeiträge

Trotz mehrfacher Aufforderung der Krankenkassen haben hunderttausende Kunden ihre Zusatzbeiträge nicht gezahlt. Nun wollen die Versicherer ihre Gangart verschärfen und drohen den säumigen Zahlern mit einer Pfändung der Gehälter.

Demnach müssen laut aktuellen Medienberichten alle Versicherten mit einer Gehaltspfändung rechnen, die ihre Zusatzbeiträge nicht gezahlt haben. Von den säumigen Zahlern ist auch die DAK betroffen. So haben etwa 220.000 Versicherte der Krankenkasse den Zusatzbeitrag von 8 Euro monatlich nicht gezahlt. Die DAK führte den Zusatzbeitrag vor rund einem Jahr ein. Von den ausstehenden Zusatzbeiträgen sei laut Medienberichten auch die City BKK betroffen.

Gegenüber SPIEGEL ONLINE bestätigte ein DAK Sprecher die aktuellen Berichte. Nach Angaben der Krankenkasse habe man nun nach mehrfacher Ermahnung die Hauptzollämter beauftragt. Sie sollen die ausstehenden Zahlungen für die Krankenkasse eintreiben. Die Hauptzollämter werden die Kunden der Kasse erneut ermahnen. Erst im Anschluss wird eine Pfändung eingeleitet.

Die DAK spricht sich auch weiterhin für den Zusatzbeitrag aus und betonte abermals, dass sich das System erst einspielen muss. Derzeit erhebt nur etwa jede Zehnte der insgesamt rund 150 Krankenkassen einen Zusatzbeitrag. Für die Krankenkassen ist das Eintreiben der meist kleinen Beträge mit einem hohen Aufwand verbunden. Künftig dürfen nach einer Entscheidung der Bundesregierung aufgrund der steigenden Kosten des Gesundheitssystems mehr Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben.