Bundesregierung plant höhere Zuverdienstgrenzen für Rentner

Medienberichten zufolge will die Bundesregierung als Maßnahme im Kampf gegen die Altersarmut die Zuverdientsgrenzen für Rentner erhöhen. Bislang dürfen Rentner nur 400 Euro im Monat dazuverdienen, ansonsten drohen ihnen Einbußen bei der Höhe der gesetzlichen Rente. Zukünftig sollen Ruheständler jedoch so viel dazuverdienen dürfen, dass der Zuverdienst zusammen mit der Rente der Höhe des letzten Bruttogehalts entspricht.

Von einer solchen Neuregelung würden jäglich mehr als 300.000 Rentner profitieren, die vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter von derzeit 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Heinrich Kolb, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Budnestagsfraktion, erklärte gegenüber der “Borkener Zeitung”, dass viele dieser Menschen willens und fähig sind, zu arbeiten. Mit der neuen Obergrenze würde ihnen ein schrittweiser Übergang in den Ruhestand ermöglicht werden, so Kolb. Auch Unternehmen würden hiervon profitieren, da sie so ältere und erfahrener Arbeitskräfte gewinnen bzw. halten könnten, was angesichts des drohenden Fachkräftemangels “enorm wichtig” sei.

Laut Bundesarbeitsministerium gibt es bislang noch keinen passenden Gesetzesentwurf in der Regierung oder Koalition. Im Laufe des Jahres könnte es eine entsprechende Initiative geben, wobei die genaue Höhe der neuen Zuverdienstgrenze noch nicht vereinbart ist, heißt es. Die Opposition lehnt derartige Pläne strikt ab und verurteilt sie als “staatlich subventionierte Lohndrückerei”. Auch Annelie Buntenbach vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnete es als “purer Zynismus, wenn Arbeitnehmer die durch die Rente mit 67 entstehenden Abschläge jetzt durch Zuverdienstmöglichkeiten ausgleichen sollen”.