GKV: Versicherte skeptisch gegenüber Vorkasse

Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh hervorgeht, werden Selbstbehalttarife in der gesetzlichen Krankenkasse bislang kaum genutzt. Hierbei handelt es sich Tarife, bei denen die Versicherten – wie in der privaten Krankenversicherung – ihre Arztrechnungen zunächst aus eigener Tasche bezahlen müssen und diese dann bei ihrer Krankenversicherung einreichen müssen, welche den Betrag dann erstattet. Nur 4% der 1500 repräsentativ ausgewählten Befragten nutzen einen solchen Kostenerstattungstarif und nur 30% beurteilen ihn positiv, darunter sind vor allem Menschen, die nach eigenen Angaben bei guter Gesundheit sind.

Die Beiträge so genannter Selbstbehalttarife sind günstiger als vergleichbare andere Tarife, allerdings müssen die Versicherten hier – wie der Name schon sagt – einen bestimmten Selbstbehalt selbst tragen, der ihnen nicht zurückerstattet wird. Die Zustimmung für einen solchen Tarif liegt bei gerade einmal 9% und ist besonders bei freiwillig gesetzlich Versicherten und Menschen mit hoher Schulbildung zu finden.

Ein weiteres Ergebnis der Studie betrifft die Kriterien, die den Versicherten bei ihrer Krankenkasse besonders wichtig sind: Dazu gehört vor allem die Erreichbarkeit (57%), Bonusprogramme (46%), Angebote für chronisch Kranke (45%) und die Kostenerstattung für Gesundheitskurse (43%), Beitragsrückzahlung bei Leistungsfreiheit (41%). Für jeweils 39% sind Zusatzleistungen im Krankheitsfall zuhause und die Kostenübernahme für alternative Medizin wichtig.