Gesundheitsreform macht auch private Kassen teurer

Der Bundestag hat mit 314 zu 269 Stimmen das Arzneimittel-Sparpaket von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) verabschiedet. Jetzt drohen nicht nur den gesetzlich Krankenversicherten, sondern auch den privat Krankenversicherten offenbar erhebliche Steigerungen der Beiträge.

Eine Umfrage des “Tagesspiegel” ergab, dass die DKV eine Beitragserhöhung von durchschnittlich 6-7% plant und die Debeka ihre Prämien für Angestellte um 5-7% erhöht, die Tarife für Beamten jedoch stabil bleiben. Dem Bericht zufolge erhöht die Allianz ihre Beiträge nur leicht um durchschnittlich 0,5%, die Versicherten der AXA müssen sich jedoch auf eine durchschnittliche Prämiensteigerung von 4,6% gefasst machen. Die Signal Iduna wird dem Bericht zufolge ihre Tarife um 2% erhöhen.

Am Freitag hatte der Bundestag das Fesetz zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung verabschiedet. Danach steigt der einheitliche Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung von bislang 14,9% auf 15,5%. Der Arbeitgeberanteil wird dann nicht mehr 7%, sondern 7,3% betragen. Alle weiteren Kostensteigerungen sollen die Versicherten durch Zusatzbeiträge bezahlen, die von den Kassen zukünftig in unbegrenzter Höhe erhoben werden dürfen. SPD, Grüne und die Linke kritisieren das Gesetz als unsolidarisch und sehen darin eine schrittweise Privatisierung der gesetzlichen Krankenversicherung.