Gesetzlich Versicherte haben geringere Lebenserwartung

Laut der Rostocker Demografin Eva Kibele haben gesetzlich Krankenversicherte ein um etwa ein Drittel höheres Sterberisiko als gleichaltrige Privatversicherte. Dieser Befunde dürfe aber nicht so interpretiert werden, dass dies an möglichen Unterschieden in der medizinischen Versorgungsqualität liege, betont die Demografin. Vielmehr bestünde ein Zusammenhang zwischen der Lebenserwartung und anderen Faktoren wie Bildung, Einkommen und Art der Beschäftigung.

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Demografie (DGD) erklärte Kibele, dass Privatversicherte hinsichtlich ihrer Lebenserwartung durchaus Vorteile gegenüber gesetzlich Versicherten haben, dass dies aber eher als Folge und weniger als Ursache verstanden werden sollte. Grundsätzlich sei die Sterblichkeit “in Gruppen mit hohem sozioökonomischen Status geringer als in Gruppen mit niedrigerem sozioökonomischen Status”, so Kibele.

Die Auswirkungen des sozioökonomischen Status ist vor allem im erwerbsfähigen Alter besonders hoch, daneben spielt jedoch auch die körperliche Belastung am Arbeitsplatz eine große Rolle. Laut einer Untersuchung haben frühere Arbeiter ein um 30% höheres Sterberisiko als frühere Angestellte.