Versicherung gegen Schneelast-Schäden

Die derzeitigen Witterungsverhältnisse sind nicht ungefährlich: Durch das wechselnde Tauwetter mit frostigen Nächten und Neuschnee sind viele Dächer voll Schnee und Eis. Feuerwehr dun Dachdecker sind im Dauereinsatz, die Dächer von den Schneemassen zu befreien, um einen Einsturz zu verhindern. Die “Berliner Morgenpost” weist darauf hin, dass wegen der Schneelast auf ihren Dächern besorgte Hausbesitzer auf jeden Fall Experten hinzuziehen und auf keinen Fall versuchen sollten, den Schnee selbst zu räumen. Die Absturzgefahr sei einfach zu groß.

Der Berliner Diplomingenieur Johann Schneider erklärt in der Zeitung, dass ein normales Dach 75 Kilogramm Gewicht pro Quadratmeter aushalten muss. Das schreibt die Bauordnung seit 2005 vor. Bezogen auf Neuschnee sind dies gute 20 Zentimeter, doch bezogen auf Eis ist das gerade einmal 1 guter Zentimeter. Die Feuerwehr rät dringend dazu, schadhafte Dächer zu räumen, vor allem, wenn bereits Geräusche zu hören sind oder sich die Balken durchbiegen.

Katrin Rüter vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist darauf hin, dass nur wenige Gebäude gegen Schneelast-Schäden versichert sind. Im gesamten Bundesgebiet sind ca. 20% aller Gebäude gegen Schneelast-Schäden versichert, in Baden-Württemberg und den ostdeutschen Bundesländern liegt die Quote höher. Hier gab es früher eine entsprechende Versicherungspflicht. In den meisten Fällen müssen die Hausbesitzer jedoch die Kosten für eine Schneeräumung auf Dächern selbst bezahlen. Ausnahme: Bei der Planung oder dem Bau eines Gebäudes wurden Fehler gemacht, dann entscheiden Gerichte über die Kostenübernahme.

Rüter warnt auch davor, als Privatmann selbst den Schnee von seinem Dach zu räumen, denn das sei versicherungstechnisch riskant. Wer bei dieser Tätigkeit abstürzt, muss eine private Unfallversicherung haben, ansonsten bleibt er auf den Kosten sitzen.