Auch Privatanleger können ‚“gebrauchte“ Policen kaufen
Der Kauf und Verkauf von ‚"gebrauchten" Lebensversicherungspolicen ist in den USA viel weiter verbreitet als in Deutschland. Nur rund 4 Prozent der im Jahr 2005 stornierten Lebensversicherungen wurden hierzulande an einen Dritten verkauft, die große Mehrheit der Verträge wurde von den Kunden zum Rückkaufswert an die Versicherung zurückgegeben.
Dabei liegt dieser Wert regelmäßig unter dem Erlös, der beim Verkauf an eine spezialisierte Kapitalgesellschaft erzielt werden könnte. Hierbei handelt es sich um finanzstarke Firmen, hinter denen oft ausländische Investoren stehen. Sie erwerben die Lebensversicherungen von privaten Kunden und führen die Beitragszahlungen bis zum Auslaufen des Vertrages fort.
Nicht nur Großinvestoren können aber ‚"gebrauchte" Policen kaufen, sondern auch private Sparer. Dafür eignen sich besonders englische Lebensversicherungen. In Großbritannien ist diese Art des Handels, ähnlich wie in den USA, durchaus üblich. Fast jeder Vermittler von englischen Lebensversicherungen hat auch solche Kunden in seiner Kartei, die ihre Police gerne verkaufen würden. Als Interessenten kommen Käufer in Frage, die gerade eine gewisse Summe Bargeld zur Verfügung haben und diese Mittel kurzfristig lukrativ anlegen wollen.
Lebensversicherungen haben eine Mindestlaufzeit, die in der Regel 12 Jahre beträgt. Bei ‚"gebrauchten" Policen hingegen, die schon einige Zeit laufen, verkürzt sich die Restzeit bis zur Auszahlung auf zum Beispiel 7 oder 5 Jahre. Der Käufer kann so die steuerlichen Vorteile der Lebensversicherung auch mit einer kürzeren Wartezeit in Anspruch nehmen.
- Mit ‚“Wohn-Riester“ zur eigenen Immobilie - 6. Juni 2006
- Wird die Beitragsbemessungsgrenze angehoben? - 6. Juni 2006
- Krankenkassebeiträge steigen auf breiter Front - 6. Juni 2006