Hunderttausende müssen 2010 höhere Steuern zahlen

Einem Bericht der “Bild”-Zeitung zufolge droht Hunderttausenden Bürgern im nächsten Jahr eine höhere Steuerbelastung, obwohl die neue Bundesregierung Steuerentlastungen versprochen hatte. Je nach Einkommenshöhe soll die Mehrbelastung laut der Zeitung bis zu 9,16 Euro monatlich betragen und beruft sich dabei auf Berechnungen des Bundes der Steuerzahler (BdSt).

Von der höheren Steuer seien vor allem kinderlose Arbeitnehmer mit Steuerklasse 3 und einem monatlichen Bruttoeinkommen von 1685-2700 Euro betroffen. Zwar in geringerer Höhe, aber dennoch mit Mehrbelastungen von bis zu 3,25 Euro pro Monat, müssten auch Alleinerziehende mit einem Kind und einem Bruttoeinkommen von 1020-1200 Euro in Steuerklasse 2 rechnen. BdSt-Geschäftsführer Reiner Holznagel rechnet damit, dass “hunderttausende Arbeitnehmer” von der höheren Steuerbelastung betroffen sind.

Die höhere Steuerlast kommt laut BdSt durch den Wegfall der so genannten Günstigerprüfung zustande. Mit der Günstigerprüfung, die durch das Finanzamt vorgenommen wird, wird die für den Arbeitnehmer günstigste Steuerbelastung aller möglicher Steuerklassen ermittelt. Das soll ab dem nächsten Jahr nicht mehr der Fall sein. Betroffene können nur versuchen, die dann zusätzlich bezahlten Steuern im darauf folgenden Jahr per Steuererklärung zurückfordern. Wer die Rückforderung vergisst, hat Pech. Der BdSt spricht sich gegen diese Mehrbelastung aus und fordert von dem Finanzministerium eine umgehende Änderung bzw. Nachbesserung der Lohnsteuer-Berechnung.