Stiftung Warentest empfiehlt Pflegezusatzversicherung

Laut einer Meldung der Stiftung Warentest steigt die Zahl der Pflegefälle in Deutschland rapide an, nach Schätzungen der Bundesregierung soll sie in 10 Jahren schon 2,64 Millionen und 2030, wenn jeder dritte Bürger über 60 Jahre alt sein wird, knapp 3,1 Millionen betragen. Das Risiko, dauerhaft fremde Hilfe zu benötigen, liegt in der Altersgruppe der 60-80-Jährigen heute bei 4%, bei über 80-Jährigen bei mehr als 28%. Pflegeheime berechnen je nach Pflegestufe zwischen 2500 und 3500 Euro, die Pflegeversicherung zahle jedoch nur 1470 in Pflegestufe III, in den Stufen I und II entsprechend weniger. Zwei Drittel aller Pflegefälle können zuhause versorgt werden, allerdings sind sie auch meistens in Stufe I und II einzuordnen und auch hier deckt die Pflegeversicherung kaum alle Kosten. Wenn die Kosten die Leistungen der Pflegeversicherung übersteigen, muss der Betroffene mit seinem Vermögen für die Kosten aufkommen und wenn dieses aufgebraucht ist, wird er zum Sozialfall.

Um dies zu verhindern, empfiehlt die Stiftung Warentest den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung, die einen festen Tagessatz (z.B. 50 Euro) zahlt. Dieses Geld steht dem Versicherten frei zur Verfügung, es kann für einen Pflegedienst, eine Putzhilfe oder Einkaufsdienste verwendet werden. Allerding wird das volle Tagegeld bei häuslicher Pflege in der Regel erst in Pflegestufe III gezahlt, in den Pflegestufen I und II gibt es nur einen Teil des Geldes. Manche Versicherer zahlen bei Pflegestufe I oder II und einer Versorgung im Pflegeheim ebenfalls nicht den vollen Tagessatz. Die Stiftung Warentest rät deshalb, eine Pflegezusatzversicherung auszuwählen, die auch in den Pflegestufen I und II gute Leistungen bieten.

Mit zunehmendem Alter werden die Chancen auf Abschluss einer Pflegezusatzversicherung immer geringer, manche Anbieter nehmen nur Personen bis 60 oder 70 Jahre auf. Generell sind die Beiträge höher, je höher das Alter des Versicherten bei Vertragsabschluss ist. Bei Vorerkrankungen können die Versicherungen einen Abschluss verweigern oder Risikozuschläge verlangen. Der Tipp der Stiftung Warentest lautet, deshalb immer bei mehreren Versicherern einen Antrag stellen und bei Bedarf überzählige Verträge widerrufen.