Lebensversicherungen: Auf den Sparanteil kommt es an

Wer eine Lebensversicherung abschließen möchte und die Angebote verschiedener Gesellschaften prüft, der muss genau hinschauen. Bieten zwei Versicherungen die gleiche Verzinsung an, können sich unterm Stich dennoch gravierende Unterschiede ergeben.

Verzinst wird nämlich nur der so genannte Sparanteil – und der liegt deutlich niedriger als die eingezahlten Beiträge. So werden von den Zahlungen des Versicherten Kosten für die Verwaltung und eine Risikoprämie für den Todesfallschutz abgezogen. Nur der verbleibende Rest wird verzinst.

Bieten also zwei Versicherungen jeweils 4 Prozent im Jahr, beträgt der Sparanteil bei Gesellschaft A aber 90 Prozent und bei Gesellschaft B nur 75 Prozent, so ergeben sich in der absoluten Rendite große Unterschiede. Ein Beispiel: Ein Versicherter zahlt 200 Euro im Monat in seine Lebensversicherung ein. Bei Gesellschaft A werden davon 90 Prozent, also 180 Euro, mit 4 Prozent pro Jahr verzinst. Macht aufs Jahr gerechnet einen Überschuss von 86,40 Euro. Bei Gesellschaft A verringert sich der Beitrag auf einen Sparanteil von 75 Prozent. Aus den 200 Euro werden in diesem Fall also 150 Euro. Das macht bei ebenfalls 4 Prozent Rendite pro Jahr einen Gewinn von 72 Euro – 14,40 Euro weniger als bei Gesellschaft A. Im Laufe der Jahre werden die Unterschiede durch den Zinses-Zins-Effekt noch verstärkt, so dass es am Ende der Laufzeit schnell um einige hundert Euro geht.

Ein korrekter Vergleich zwischen verschiedenen Lebensversicherungen muss also nicht nur die Gesamtverzinsung – zusammengesetzt aus dem gesetzlichen Garantiezins von derzeit 2,75 Prozent und der Überschussbeteiligung – berücksichtigen, sondern auch die Kostenquote. Erst wenn man den Sparanteil kennt, kann man jene Gesellschaft wählen, die wirklich das meiste aus den Beiträgen macht.