Vorzeitige Kündigungen von Versicherungen nehmen zu

Immer häufiger stornieren die Deutschen ihre Versicherungen vorzeitig. Eine Studie des Kölner Marktforschungsunternehmens Psychonomics ergab, dass in den letzten Jahren mehr Versicherungsnehmer ihre Versicherungen gekündigt haben wie nie zuvor: 16% kündigten eine oder gar mehrere Versicherungen vor Ende der Vertragslaufzeit. Insgesamt ist auch die Kündigungsneigung der Deutschen angestiegen: Sie wurde 1999 noch von 13% bestätigt, 2004 von 17% und im letzten Jahr (2008) trugen sich schon 21% mit dem Gedanken, eine bestehende Versicherung zu kündigen.

Von der steigenden Wechselbereitschaft sind vor allem die Kfz-Versicherung, die Risikolebensversicherung, private Krankenversicherung, private Unfallversicherung, Krankenzusatzversicherungen und Rechtsschutzversicherungen betroffen. Kündigungsgründe sind den Angaben zufolge hauptsächlich finanzieller Natur, aber auch die mangelnde Bedarfsabdeckung und Unzufriedenheit der Versicherungsnehmer mit den Leistungen der Versicherungen im Service und Beratungsbereich wurden von den Befragten genannt. Etwa bei der Hälfte der gekündigten Versicherungen entschieden sich die Versicherungsnehmer für einen Wechsel des Anbieters, bei der anderen Hälfte folgte der Vertragskündigung keine Ersatzpolice bei einem anderen Unternehmen. Vor allem bei den Versicherungsnehmern mittleren Alters und höheren Einkommens sind viele Kündigungen und Wechsel zu finden.

In der repräsentativen Studie wurden über 3800 Bürger (Mindestalter 14 Jahre) zu ihren Kündigungsabsichten und ihrem tatsächlichen Kündigungs- und Wechselverhalten befragt. Außerdem beantworteten sie Fragen nach den Ursachen für ihre Kündigungen und nach Möglichkeiten, sie als Kunden zurückzugewinnen.