KKH fordert Mehrwertsteuersenkung für Arzneimittel

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) verzeichnete im Juli diesen Jahres pro Versicherten 9,3% mehr Ausgaben für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken. Für das gesamte laufende Jahr ist laut KKH mit Mehrausgaben von über 2 Milliarden Euro zu rechnen.

KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit erklärt diese dramatische Entwicklung mit den durchschnittlich viel höheren Arzneimittelpreisen. Damit das die Kostenbalance im deutschen Gesundheitssystem nicht völlig außer Kontrolle gerät, müsse die Politik eingreifen und diese Art der Preisgestaltung seitens der Pharmaindustrie unterbinden, fordert Kailuweit. Der erste Schritt hierzu sei eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel. Darüber hinaus müssten die Preise generell deutlich reduziert werden, vor allem bei Originalpräparaten.

Angesichts des aktuellen Trends rechnet Kailuweit mittelfristig mit einer deutlichen Beitragssatzsteigerung. Wegen der zunehmendem Arzneimittelkosten und der Arzthonorare, die ab dem kommenden Jahr um 10% steigen, ergäbe sich ein Beitragssatzbedarf, der über 15,5% liegt.