344 Millionen Euro warten auf ihre Anspruchsberechtigten

Bis zu ihrer Privatisierung im Jahr 1990 gehörte die Holding der ehemaligen Deutsche Beamtenversicherungen (DBV) der öffentlichen Kunden und den Beamten, ihren Kunden. Damals sind direkt 300 Millionen Euro auf den Konten der Versicherten gutgeschrieben worden, der Rest (25%) plus eine Aktie sollte bis 2010 verkauft werden. Der Erlös aus diesem Verkauf sollte dann nachträglich an die damaligen Versicherten ausgezahlt werden. Schon 1994 verschickte die DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen (DBVÖR) deshalb rund 610.000 Berechtigungsscheine an die betroffenen Versicherungsnehmer. Tatsächlich erfolgte der Verkauf im Jahr 2006 und zwar an die französische Axa.

Inzwischen sind aus dem Deal 344 Millionen Euro an die Kunden auszuschütten, die bei der Deutschen Beamten Versicherung schon am 31.12.1989 und noch am 26.04.1990 versicherten waren. Die konkreten Verteilungsmodalitäten wurden schon bei der Privatisierung von der früheren Versicherungsaufsicht genau festgelegt. Da das Verfahren sehr langwierig ist, sind viele Policen inzwischen längst abgelaufen und ausgezahlt und einige der Betroffenen sind mittlerweile verstorben oder persönliche Daten wie Adressen haben sich geändert.

DBVÖR-Chef Hans-Joachim Krauß erklärte, dass man nur ein Drittel der Anspruchsberechtigten erreicht habe und selbst bei diesen gestaltet sich die Auszahlung teilweise schwierig, weil sie dem Geldsegen nicht trauen wollen. Lutz Zobel, der eine groß angelegte Mailingaktion an die Betroffenen organisierte, erinnert sich, dass ein Adressat sogar geantwortet habe, dass er auf solche Tricks nicht hereinfalle und dass er ggf. die Verbraucherzentrale einschalten würde. Dabei gibt es bei dieser Ausschüttung tatsächlich keinen Haken, die Betroffenen müssen nur mit dem Berechtigungsschein (ein Inhaberpapier) zur Commerzbank gehen und erhalten dort das Geld einfach und steuerfrei ausgezahlt.