Deutsche wünschen sich individuellere Krankenversicherung

Wie eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergab, wünschen sich 93% der Deutschen individuellere Angebote der Krankenversicherungen. Für abweichende Angebote von den Standardtarifen und der freien Wahl zwischen eingeschränkten oder zusätzlichen Leistungen wären sie auch bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. An der Umfrage nahmen 1000 Erwachsene teil.

Der bei Roland Berger für den Bereich Pharma & Healthcare zuständige Joachim Kartte erklärte, dass die Menschen sehr wohl schon bereit für ein neues, individuelles Gesundheitssystem sind. Denkbar wären z.B. mehrstufige Modelle, in denen die Kunden zwischen der Grundversorgung für geringe Beiträge bis zur Premium-Versorgung mit zusätzlichen teureren Leistungen wie Sehhilfen oder Zahnersatz wählen können.

Wer dabei auf Leistungen verzichtet, die für ihn persönlich überflüssig sind, kann Geld sparen. So gaben 60% der Befragten an, dass sie für niedrigere Beiträge bei Arzneimitteln eine Beschränkung auf Vertragspartner der Krankenkassen in Kauf nehmen würden. Allerdings würden nur 17% auf die freie Arztwahl verzichten.

Die Mehrheit der Versicherten (83%) wünscht sich vom Gesetzgeber finanzielle Anreize für Präventionsmaßnahmen und 61% befürworten die Koppelung von Krankenkassenbeiträgen an eine gesunde Lebensweise. Immerhin 60% der Befragten wären allerdings auch bereit, selbst für Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheits-Checks zu bezahlen. Die Krankenkversicherung sollte jedoch nicht nur für die Zahlung der medizinischen Versorgung, sondern auch als Berater in Gesundheitsfragen und geeigneter Behandlungsmöglichkeiten fungieren, wünschen sich viele Versicherte.