Reiche Rentner leben länger
Einer von der Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegebene Studie von Wissenschaftlern des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) in Berlin und des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels zeigte, dass Rentner mit einer höheren Rente oder Pension länger leben als Rentner mit einem geringen Einkommen.
Die Forscher analysierten anonymisierte Datensätze der Deutschen Rentenversicherung und des Statistischen Bundesamtes und kamen zu dem Ergebnis, das finanziell besser gestellte Rentner eine um bis zu 5 Jahre höhere Lebenserwartung haben als weniger betuchte Rentner. Vermutlich ist es nicht das höhere Einkommen an sich, das die höhere Lebenserwartung mit sich bringt, sondern vielmehr vermittelnde Faktoren: So sind Menschen mit höheren Einkommen seltener harten körperlichen Belastungen ausgesetzt und sie haben weniger (finanzielle) Sorgen und kümmern sich außerdem häufig mehr um ihre Gesundheit.
Für die Zukunft erwarten die Forscher eine Ausdehnung der Differenzen, die sich durch Arbeitslosigkeit sowie Einschränkungen bei der gesetzlichen Alterssicherung und im Gesundheitswesen ergeben, als eine Annäherung. Bislang gäbe es keine „umfassende politische Strategie“, mit der das Problem der geringeren Lebenserwartung von Menschen in schlechteren sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen angegangen werden könnte.
Bei der Studie wurden nur Männer berücksichtigt, da bei vielen älteren Frauen – insbesondere in den alten Bundesländern – keine langjährige Erwerbstätigkeit nachgewiesen werden konnte, so dass hier keine aussagekräftigen Zusammenhänge zwischen Einkommenshöhe und Lebenserwartung getroffen werden kann.
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