Studie findet keine Ungerechtigkeit zwischen Generationen

Nach einer aktuellen Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung gibt es zwischen den Generationen anders als vermutet kaum Ungerechtigkeit. Stattdessen gibt es Ungleichgewichte innerhalb der Altersgruppen, die durch Erbschaften innerhalb der Familie, aber auch durch die Reformen in der Altersvorsorge noch verschärft werden. Das ergab ein von der gewerkschaftsnahen Düsseldorfer Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Projekt, in dessen Rahmen das Zusammenleben der Generationen im Sozialstaat und in den Familien untersucht wurde. Dabei wurde der Zeitraum 1990-2005 in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und Schweden berücksichtigt.

Den Experten zufolge ist die Aufrechnung öffentlicher Leistungen für bestimmte Altersgruppen nicht dazu geeignet, die bestehenden Ungleichgewichte zu analysieren, geschweige denn zu beseitigen. Mit anderen Worten, alleine anhand der Höhe der Rentenzahlungen können keine Aussagen getroffen werden. Es seien auch andere Transfers wie Geldgeschenke oder Erbschaften, aber auch immaterielle Leistungen wie Hilfe zu berücksichtigen.

Während sich in Deutschland, Frankreich und Italien die Gewichte zugungsten der jüngeren Generation verschoben haben, gilt dies nicht für Schweden. Allerdings können Rentner in Europa generell nicht als privilegierte Gruppe bezeichnet werden, sondern müssten durch wiederholte Rentenkürzungen und unsichere Beschäftigungsverhältnisse vermehrt mit Altersarmut rechnen. Gerade in Deutschland wurden die Familienleistungen besonders stark erhöht, auch wenn die entsprechenden Leistungen in Schweden effektiver eingesetzt werden. Der internationale Vergleich zeigte auch, dass Kinder, deren Elternteile beide über ein Einkommen verfügen, vor Armut geschützt sind und dass eine hohe Frauenbeschäftigungsquote für mehr Beitragszahler sorge, was wiederum die Sozialversicherungskassen entlastet.