Pflegeversicherung wird teurer

Die Pflegeversicherung kann eine gute Kassenlage vorweisen, dennoch sollen die Beiträge Mitte 2008 angehoben werden, so der Beschluss der Bundesregierung, die ihre Entscheidung damit begründet, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass zukünftig zunehmend mehr Menschen pflegebedürftig werden und der professionellen Pflege in Heimen bedürfen. Für Bundesbürger mit Kindern soll sich der Beitrag auf 1,95%, für kinderlose Bürger auf 2,2% erhöhen und laut Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt auf diesem Niveau bis 2015 bleiben.
Mit dieser Beitragserhöhung sollen die anstehenden Leistungserweiterungen finanziert werden, doch welche Leistungen hierbei genau gemeint sind, ist noch unklar. Während Gesundheitsministerin Schmidt die Errichtung von Pflegestützpunkten plant, lehnt die Union diesen Vorschlag mit der Begründung ab, lieber Geld in eine verbesserte Versorgung als in eine zusätzliche, aber unnötige Bürokratie zu investieren. Dies wäre z.B. mit der Ausgabe von Beratungsgutscheinen möglich, die eine vielfältige Beratung und Versorgung zulassen. Dieser Vorschlag stößt jedoch im Ministerium auf Ablehnung.
Nach dem im Jahr 2006 erwirtschafteten Überschuss der Pflegeversicherung von rund 450 Millionen Euro rechnet das Bundesgesundheitsministerium mit einem noch höheren Überschuss für 2007, der unter anderem der verbesserten Beschäftigungslage zuzuschreiben ist.