Ursachen von Berufsunfähigkeit

Nur selten sind Unfälle oder deren gesundheitliche Folgen die Ursache für Berufsunfähigkeit, tatsächlich nur bei jedem 10. Fall. Bei der überwiegenden Mehrheit der Fälle (90%) führen Krankheiten zur Berufsunfähigkeit oder zur Erwerbsminderung von Männern und Frauen. Am häufigsten handelt es sich hierbei um psychische Erkrankungen, wovon vor allem Frauen betroffen sind. 38% aller vollständig oder teilweise berufsunfähigen Frauen können ihre Arbeit aufgrund psychischer Probleme nicht mehr (ganz) ausführen, bei Männern sind es 28%. Die zweithäufigste Ursache für Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung sind Störungen im Bewegungsapparat wie z.B. Rückenleiden. Hiervon sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen (17%). Bei den Männern sind 14,% aller Fälle von Erwerbsminderung auf Herz- und Kreislauferkrankungen zurückzuführen, während dies nur bei 6,1% der Frauen der Fall ist. Dagegen sind Erkrankungen der Sinnesorgane oder der Nerven bei 7,1% der berufsunfähigen Frauen die Ursache, aber nur bei 5,9% der Männer.

Natürlich gibt es in Abhängigkeit von den Berufsgruppen auch Unterschiede, so sind Arbeiter und Beschäftigte in Pflegeberufen durch die größere körperliche Belastung häufiger von Skelett-, Muskel- oder Bindegewebserkrankungen betroffen, während Studie ergaben, dass Angestellte häufiger wegen psychischer Erkrankungen berufsunfähig werden.

Experten leiten aus den Zahlen die Empfehlung ab, dass eine reine Unfallversicherung in den meisten Fällen nicht ausreicht, um gegen Berufsunfähigkeit abgesichert zu sein, da ein Großteil der Menschen, die berufsunfähig sind, eben nicht an den Folgen eines Unfalls, sondern an einer Krankheit leiden, die mit einer normalen Unfallversicherung nicht abgedeckt ist.