Kinderzuschlag: Mehr Geld für arme Familien

Die Große Koalition will aus der Debatte um Kinderarmut nun Konsequenzen ziehen. Einem Zeitungsbericht zufolge wollen Familienministerin (CDU) von der Leyen und Arbeitsminister Müntefering (SPD) den Kinderzuschlag deutlich erhöhen.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Bundesarbeitsminister Franz Müntefering planen laut einem Bericht in der ‚"Passauer Neue Presse" eine vollständige Reform des Kinderzuschlags für Familien mit wenig Einkommen. Über einen entprechenden Entwurf will die CDU-Parteispitze am Montag diskutieren. In dem Papier fordert von der Leyen eine Vereinfachung beim Antragsverfahren sowie eine Ausweitung derjenigen die den Kinderzuschlag erhalten sollen. Ein weiterer interessanter Vorschlag ist, dass bei Produkten für kleine Kinder, wie Kinderschuhe, Kinderkleidung, Babynahrung etc. nur noch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gelten soll. Da sich ein Job im Niedriglohnbereich für Mütter und Väter kaum lohnt, soll es nun eine entprechende Anpassung der Leistungen geben.

Der Kinderzuschlag ist für Eltern mit niedrigem Einkommen, die in ihrem Haushalt unverheiratete Kinder unter 25 Jahre versorgen, vorgesehen. Hartz-IV-Empfängern erhalten keinen Kinderzuschlag, ihre Kinder erhalten 60 – 80 Prozent der Regelsätze des Erwachsensen als Sozialgeld. Der Kinderzuschlag beträgt pro Kind maximal 140 Euro/Monat und wird zusammen mit dem Kindergeld gezahlt.

Ausgelöst wurde die Debatte durch die Meldung der Bundesagentur für Arbeit (BA), über einen neuen Höchststand vom März bei Kindern aus armen Familien, die von Hartz IV leben müssen. Der Meldung nach bezogen im Monat März über 1,9 Millionen Kinder bis 15 Jahre Sozialgeld.