Bei Regen auf Mallorca zahlt die Versicherung
Die Deutschen sind die Erfinder der sogenannten Hagelversicherung, die es inzwischen schon seit mehr als 200 Jahren gibt. Jetzt kommt eine neue, eher ungewöhnliche Versicherung dazu: die Regenversicherung für Mallorca. Was sich etwas komisch anhört, hat ein Start-up aus Hamburg in die Tat umgesetzt, denn regnet es auf Mallorca, bedeutet es für die Versicherten: es regnet auch Geld.
Die modernen Versicherungen
Versicherungen gibt es schon sehr lange. Einige sind sinnvoll, andere kosten lediglich Geld, sind aber nicht notwendig. Seit einigen Jahren wird immer wieder versucht, frischen Wind in die Branche zu bringen. Die sogenannten InsurTechs wollen die Versicherungsbranche aufpeppen. „Wetterheld“ ist eine solche moderne Versicherung. Regen auf Mallorca ist eine Ferien-Regenversicherung. Regen kann den Urlaub zu einem echten Fiasko machen, gibt es dann wenigstens eine finanzielle Entschädigung, lässt sich auch der Regen auf Mallorca leichter ertragen. Zunächst werden nur Versicherungen für Reiseziele innerhalb der EU angeboten, später sollen noch exotische Ferienorte dazukommen.
Wie funktioniert die Versicherung?
Damit sich der Regen auf Mallorca leichter ertragen lässt, muss die Versicherung zwei Wochen vor dem Abflug in die Ferien abgeschlossen werden. Die Mitarbeiter der Versicherung analysieren die genauen Wetterdaten vor Ort, um die Prämien berechnen zu können, die die Urlauber zahlen müssen und um die Höhe der Entschädigung festlegen zu können. Da es heute sehr genaue Vorhersagen gibt, ist es einfacher geworden als zu den Zeiten, als die Hagelversicherung in Mode kam. Die Vorhersagen sind so genau, dass der Versicherer die Frage, ob es Regen auf Mallorca gibt, ausreichend klären kann.
Wann wird gezahlt?
Wie sieht die Wetterversicherung im Einzelnen aus? Hat eine Familie beispielsweise zwischen dem 4. und dem 12. April die Ferien auf der beliebten Baleareninsel verbracht, dann haben sie für die Regenversicherung 2,26 Euro pro Tag bezahlt. Hat es in der Zeit geregnet, dann zahlt die Versicherung 50 Euro für jeden verregneten Ferientag, höchstens aber einen Betrag von 350 Euro, jedoch nur, wenn es ohne Unterlass gegossen hat. Ein Regentag umfasst den Zeitraum von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr und die Niederschlagsmenge liegt bei mehr als 1,9 Millimeter. So etwas ist in der Regel bei leichtem Regen der Fall, der zwischen 35 und 90 Minuten dauert. Ein Tag Regen reicht übrigens nicht aus, damit die Versicherung zahlt, zwei Tage müssen es schon sein.
Die Prämien variieren
Die Prämien sowie die Erstattungen variieren immer zwischen dem Niederschlagsrisiko und dem Ort, an dem die Ferien verbracht werden. Hier gilt: Je unwahrscheinlicher es ist, dass Regen fällt, umso höher ist die Erstattung und desto niedriger ist die Prämie. Die Menge an Regen, die fallen muss, bis die Versicherung zahlt, ist ebenfalls vom jeweiligen Ferienort abhängig.
Fazit
Über Pfingsten reichten in Chania auf der griechischen Insel Kreta 0,4 Millimeter Regen für einen Regentag aus. Dies gilt nur bei einem sehr kurzen Schauer oder bei ein Nieselregen. Gemessen werden die Wetterdaten am Versicherungsort jede Stunde durch die Stationen eines Wetterdienstes. So kann der Versicherer kontrollieren, ob ein Urlauber tatsächlich einen berechtigen Anspruch auf Auszahlung der Versicherung hat. Einst sollte die Hagelversicherung die Landwirte vor dem sicheren Ruin bewahren, heute bekommen Urlauber Geld, wenn ihre Ferien buchstäblich ins Wasser gefallen sind.
Bild: © Depositphotos.com / skovalsky
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