2019 – das Jahr der Digitalisierung für die Versicherungsbranche?

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, aber sie ist trotzdem immer noch nicht bei allen angekommen, beispielsweise in der Versicherungswirtschaft. Das soll sich allerdings ändern, denn das digitale Zeitalter verändert die Branche von Grund auf. Durch neue Technologien sind viele Geschäftsprozesse nicht mehr gefragt und es wird endlich Zeit für eine völlig neue Kommunikation mit den Kunden. Für die Produzenten der passenden Software wird das eine große Herausforderung, denn nicht selten fehlt es an geeigneten Fachleuten.

Nur keine Panik

Die Versicherungsbranche ist in Panik, denn sie lebt mit einem Damoklesschwert, was über ihren Köpfen schwebt. Viele Versicherungsagenturen sehen sich schon dem Untergang geweiht und schuld an diesem Dilemma ist die böse Digitalisierung. Sie ist es nämlich der Verursacher für den Mangel an Fachkräften, besonders auf dem IT-Sektor. Diese Meinung vertreten zumindest einschlägige Untersuchungen. So gab es im April des vergangenen Jahres knapp eine halbe Million nicht besetzter Stellen in den MINT-Berufen (M wie Mathematik, I wie Informatik, N wie Naturwissenschaften und T wie Technik). Im IT-Bereich fehlen bundesweit 55. 000 Fachkräfte, hat der Digitalverband Bitkom herausgefunden. Es fehlt besonders an Softwareentwicklern und IT-Dienstleistern, in diesen beiden Bereichen fehlen fast 21.000 Fachleute.

Keine Kenntnisse und Kompetenzen

Für welchen Teil der Versicherungsbranche sind eigentlich die gesuchten Fachkräfte im Einzelnen notwendig? Es gibt einen wahren Dschungel an unterschiedlichen Begriffen, wie Softwareentwickler, IT-Fachmann, Programmierer, Computerwissenschaftler oder Informatiker. Wer macht was und wofür? Es mangelt an Kenntnis darüber, was welcher Fachmann überhaupt macht und es fehlt eine präzise Beschreibung der Kompetenzen, um die es in den Berufen geht. Was besonders der Versicherungswirtschaft fehlt, sind klar definierte Berufsbilder im IT-Bereich. Welche Ausbildung haben die einzelnen Berufe eigentlich? Reicht diese Ausbildung für die kommenden Herausforderungen aus? Die Digitalisierung verändert viele Berufsbilder, aber auch die Anforderungen an die jeweiligen Arbeitsprozesse.

Die Anforderungen steigen

Die Ausbildung in den Berufen, die mit der Versicherungswirtschaft zu tun haben, kann mit den Anforderungen der heutigen Zeit kaum noch Schritt halten. So ist die Produktion einer Software schon lange nicht mehr nur der reine Vorgang des Programmierens, es wird Spezialwissen verlangt. Diejenigen, die im IT-Bereich arbeiten, müssen sich in vielen Geschäftsprozessen, den Kundenanforderungen und auch den Aktivitäten im Vertrieb auskennen. Sie müssen sich ständig mit neuen Inhalten befassen und ihr Wissen in ihren Beruf einbinden können. Vor allem in der Versicherungsbranche ist es wichtig, über den Tellerrand hinaus zu blicken und neue Ausbildungsformen zu schaffen. Der Softwareentwickler muss zudem fähig sein, sich Geschäftsprozessen zu widmen, in denen die Kunden der Versicherungen die Hauptrolle spielen. Besonders Softwareentwickler müssen in der Lage sein, sich in Prozesse hineinzuversetzen und sie durchzuspielen. Erst dann ist es möglich, eine reale Software zu entwickeln.

Fazit

Die Versicherungswirtschaft von heute muss auf Digitalisierung setzen, denn das ist keine Zukunft mehr, sondern die Gegenwart. An alten Strukturen festzuhalten ist ein Fehler. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, selbstständiges Arbeiten oder auch Kommunikationsstärke stehen heute nicht mehr so im Vordergrund. Es fehlt an kreativen Problemlösern und an Innovationen in der Wissenschaft. Nicht zuletzt fehlt auch soziale Kompetenz, die der Versicherungsbranche dabei hilft, im digitalen Zeitalter anzukommen.

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Ulrike