Gesetzliche Krankenkassen: Chef-Gehälter werden überwacht

Die Vorständer von gesetzlichen Krankenversicherungen sollen fortan weniger verdienen. Bereits seit längerem hatten Politiker verschiedener Parteien kritisiert, dass die Versicherten angesichts steigender Beitragssätze kein Verständnis hätten für teilweise drastische Erhöhungen der Vorstandsbezüge.

Das Einkommen des Spitzenpersonals setzt sich zumeist aus einem Grundgehalt und einem zusätzlichen Bonus zusammen. Grundvergütungen von mehr als 100.000 Euro jährlich sind selbst bei sehr kleinen Kassen mit nur einigen tausend Versicherten eher die Regel als die Ausnahme.

Die Regierungen der Länder und des Bundes wollen den weiteren Anstieg der Vorstandsbezüge nun stoppen. Die Aufsichtsbehörden der Sozialversicherungen werden fortan einschreiten, wenn die Bezüge in der Chefetage allzu großzügig angehoben werden. Zu Beitragssenkungen werden diese Maßnahmen sicherlich nicht führen, wie auch die Experten einräumen. Doch der psychologische Effekt sei wichtig: Man könne den Versicherten höhere Zuzahlungen, steigende Beiträge und Einschnitte bei den Kassenleistungen nur zumuten, wenn auch die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen Verzicht übten.