Überflüssige Versicherungen, die nur Geld kosten

Es gibt Versicherungen, die sind sinnvoll und effektiv, es gibt aber auch überflüssige Versicherungen, die nur Geld kosten, aber keinen Sinn haben. In hat jeder Einwohner rein statistisch betrachtet fünf bis sechs Versicherungen, einige dieser Policen sind allerdings sinnlos, kosten aber . Die lassen sich etwas einfallen, um noch mehr überflüssige Versicherungen an die Frau und an den Mann zu bringen. Den Deutschen scheint das zu gefallen, denn sie haben insgesamt 457 Millionen Policen.

Öfter mal was Neues

Es gibt ständig neue Produkte, wie zum Beispiel eine Versicherung gegen Kälteschutz von der Allianz. Diese völlig überflüssige Versicherung soll in sehr kalten Wintern dafür sorgen, dass zusätzliche Heizkosten gefedert werden. Sollte die Temperatur unter einen im Vorfeld festgelegten Grenzwert fallen, dann zahlt die Versicherung einen Euro für jedes Minusgrad. Sollte der Winter aber mild ausfallen, was in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme ist, hat der Kunde Pech und muss praktisch für nichts zahlen. Das Ganze ähnelt eher einer Wette als einer seriösen Versicherung und hat auf jeden Fall Chancen, auf der Liste der unsinnigsten Versicherungen zu landen. Aber die Kälteversicherung ist nicht die einzige überflüssige Versicherung, es gibt noch viele andere, die ebenso sinnentleert sind.

Hochzeiten und häusliche Notfälle

Die Tür fällt zu und der Schlüssel ist in der Wohnung, die Heizung gibt ihren Geist auf und entsprechende Geräte müssen die Aufgaben übernehmen – das ist eine kleine Auswahl an häuslichen Notfällen, für die es eine Versicherung gibt. Auch wenn der Versicherungsnehmer krank wird und ins muss, ist diese überflüssige Versicherung zur Stelle und zahlt ein kleines Handgeld, damit der Hund oder die Katze gut versorgt werden. Jeder, der hilfsbereite Nachbarn, einen Freundeskreis, nette Kollegen oder Familie hat, kann sich diese Versicherung ruhig sparen. Ebenso sinnlos ist eine Hochzeits-Rücktrittsversicherung. Sicher ist es traurig, wenn eine Hochzeit platzt, weil es einen oder ein Feuer gibt, aber es braucht keine Versicherung, die dann einen kleinen Teil der Kosten für die Hochzeit übernimmt. In der Regel zahlen die Versicherungen nur bei Unfällen oder Bränden, sie zahlen nicht, wenn sich Braut oder Bräutigam es anders überlegen.

Müssen Brillen und Fensterscheiben versichert sein?

Viele, die eine Brille benötigen, haben schon einmal darüber nachgedacht, eine Brillenversicherung abzuschließen. Der Gedanke ist verlockend, dass die Versicherung zahlt, wenn die Brille Schaden nimmt, denn sind in der Regel nicht günstig. Leider entpuppt sich die Brillenversicherung als eine überflüssige Versicherung, die nur enttäuscht. In den meisten Fällen müssen die einen Selbstbehalt tragen und bei einer neuen Brille übernimmt die Versicherung lediglich Brillen, die zum Nulltarif zu haben sind. Wer hingegen einen Wintergarten hat, sollte auf jeden Fall über eine Glasbruchversicherung nachdenken. Für alle anderen gilt, wenn eine Fensterscheibe im Haus zu Bruch geht, dann bedeutet das nicht den finanziellen Ruin. Drückt der Sturm die Scheibe ein oder geht sie bei einem Hagelschauer kaputt, dann ist die Wohngebäudeversicherung zuständig.

Lohnt es sich, das Reisegepäck und das Handy zu versichern?

Ein Smartphone, ein Laptop und eine Fotoausrüstung kosten nicht selten richtig viel Geld. Wer ein neues Gerät kauft, der bekommt meist auch eine Geräteversicherung angeboten, die entweder die Garantie erweitert oder verlängert. Das klingt auf den ersten Blick sinnvoll, ist aber ein echter Blender. Die Versicherungen erstatten nicht den Neupreis des Gerätes, sondern lediglich den Zeitwert und der sinkt vor allem bei modernen Smartphones sehr schnell. Wie sieht es mit der Reisegepäckversicherung aus? Lohnt es sich, eine solche Versicherung abzuschließen, oder kostet diese Versicherung nur viel Geld? Damit eine Reisegepäckversicherung überhaupt für den Verlust der Gepäckstücke aufkommt, muss der Versicherte schon auf seinen Koffern gesessen haben, als sie gestohlen wurden. Wer seine Taschen nicht ständig im Blickfeld oder an der Hand hat, dem unterstellen die Versicherungen ein fahrlässiges Verhalten und zahlen nicht.

Sterbegeld- und Krankenhaustagegeldversicherung? Besser nicht!

Viele Menschen wollen umsichtig denken und schließen aus diesem eine Sterbegeldversicherung ab. Sie möchten damit verhindern, dass die Angehörigen auf den hohen Kosten für die Beerdigung sitzen bleiben. Leider ist die Sterbegeldversicherung eine überflüssige Versicherung, denn die Angehörigen bekommen in den meisten Fällen deutlich weniger Geld ausgezahlt, als der Verstorbene eingezahlt hat. Oftmals reicht die Summe nicht einmal für den Kauf eines Sarges. Wer seinen Angehörigen die hohen Kosten ersparen will, der sollte Geld auf die hohe Kante legen, das ist sinnvoller. Eine überflüssige Versicherung ist auch die Krankenhaustagegeldversicherung. Diese Versicherung zahlt einen sehr kleinen Festbetrag für die Ausgaben im Krankenhaus. Das können Parkgebühren, aber auch Kosten für den Fernseher und das Telefon auf dem Zimmer sein. Für einen Kuraufenthalt zahlt die Versicherung nicht und selten kann der Versicherte so viel im Krankenhaus ausgeben, wie er für die Versicherung bezahlt hat.

Hände weg von der Restschuld-, Zusatz- oder Insassenversicherung

Wer einen Kredit aufnimmt, der muss damit rechnen, dass die Bank auch eine Restschuldversicherung zu diesem Kredit verkaufen möchte. Diese Versicherung klingt verlockend, denn die Versicherung kommt für die Raten auf, wenn der Kreditnehmer nicht mehr zahlen kann. Für kleine Ratenkredite lohnt sich diese Versicherung definitiv nicht. Sie ist viel zu teuer und springt in sehr vielen Fällen überhaupt nicht ein, wenn der Kunde nicht mehr zahlen kann. Ebenso überflüssig ist eine Insassenversicherung. Kommt es zu einem Autounfall, dann sind die Insassen durch die gesetzliche abgesichert. Eine Insassenversicherung ist daher sinnlos und kostet nur Geld. Eine ambulante Zusatzversicherung soll immer dann zahlen, wenn es um alternative Heilmethoden geht. Leider klingt das besser als es in der Realität ist, denn die meisten Versicherer haben, wenn es um die Erstattung geht, sehr eng gesteckte Grenzen.

Fazit

Die meisten Versicherungen sind durchaus sinnvoll, aber das trifft nicht auf alle Produkte zu. Wer eine sinnvolle von einer sinnentleerten Versicherung unterscheiden möchte, der sollte sich immer fragen: Wie ist der Schaden und kann dieser problemlos bezahlt werden? Wenn das nicht der Fall ist, dann lohnt sich in der Regel eine Versicherung. Das ist zum Beispiel bei einer Restschuldversicherung der Fall, wenn es um einen hohen Immobilienkredit geht. Manche Versicherungen sind aber überflüssig und beruhigen lediglich das Gewissen. Meist tritt der Schaden gar nicht ein oder wenn doch, dann hat die Versicherung reichlich Gründe, nicht zu zahlen.

Bild: @ depositphotos.com / Syda_Productions

Ulrike